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Mittwoch, 29. April 2015
Kriminalität
larilio, 02:27h
Dass die Kriminalität hier deutlich höher ist als in Deutschland und dass Buenos Aires als gefährliche Stadt zählt, ist jedem bewusst. Wenn man hier lebt, bekommt man so einiges mit...
Allein wenn man nur durch die Stadt fährt sieht man, dass Buenos Aires eine gefährliche Stadt sein muss. Vor jeder Tür befindet sich noch eine Stahltür, welche man separat aufsperren muss. Außerdem ist jede Tür mit mindestens zwei Schlössern ausgestattet und auch vor den Fenstern sind Gitter. Balkone in den untersten Stockwerken sind rundherum mit Gittern versehen und erinnern an einen großen Vogelkäfig. Wenn man ein Haus mit Garten besitzt, ist dieser meistens von einer Mauer umgeben. Auch Stacheldraht bekommt man hier häufig zu sehen. Reichere Familien besitzen zudem unzählige Überwachungskameras.
Oft fühlt man sich sehr beobachtet und etwas eingesperrt. Schließlich gleichen manche Häuser Gefängnissen. Einerseits ist man froh über den Schutz, aber auf der anderen Seite bekommt man auch Angst daduch. Diese ganze Sicherheit existiert schließlich nicht aus Spaß und wenn man überlegt, was hier passiert kann, wenn die Häuser nicht so abgesichert sind, wird man schon ziemlich eingeschüchtert.
Auch in der Schule bekommt man das alles mit. Es ist alles eingezäunt und abgesperrt. In einem kleinen Häuschen sitzt ein Security-Mann und sperrt jedes Mal die Tür auf, wenn jemand das Schulgelände betreten oder verlassen möchte. Selbst wenn man spät abends noch an der Schule vorbeikommt, sieht man noch jemanden in dieser kleinen Hütte sitzen. Natütlich sind auch hier einige Kameras. Außerdem gibt es Prezeptoren, die jede Stunde checken, ob alle Schüler in den Klassen sitzen. Dies machen sie allerdings weniger, weil sie schauen möchten, ob jemand nicht zum Unterricht erscheint. Der eigentliche Grund dafür ist, dass die Schule in einem etwas gefährlichen Viertel liegt, wo es hin und wieder Überfälle gibt, wodurch Schüler "verschwinden" bzw. verletzt werden könnten.
Erst vor ein paar Wochen gab es einen Vorfall, bei welchem Schülern die Handys abgenommen wurden. Und das war nicht das einzige Mal.
Aus diesem Grund sagen die Lehrer und Gasteltern immer, dass wir unsere Handy nicht auf der Straße und auch nicht in öffentlichen Verkehrsmittel benutzen sollen. Weil genau da suchen sich die Täter ihre Opfer aus. Uns wird immer gesagt, dass, falls einmal etwas passieren sollte, wir einfach alles, was sie wollen, hergeben sollen und danach so schnell wie möglich weglaufen und Hilfe suchen müssen. Denn die Täter haben meistens nur einen Plan A und sind oftmals noch unerfahren. Wenn man dann anfängt zu verhandeln, werden sie ungeduldig und unangenehm. Außerdem weiß man nie, ob sie Waffen bei sich tragen.
Auch durch Polizisten, die an vielen Straßenecken stehen, kann man sich leicht vorstellen, was hier teilweise los sein muss...
Es gibt relativ oft Demonstrationen, wodurch das Zentrum gesperrt werden muss. Sie können friedlich verlaufen, aber auch in Chaos enden. Als wir neulich mit dem Bus von einer Exkursion wieder mit zur schule gefahren sind, konnten wir nicht mehr weiterfahren weil es eine Demonstration gab. Plötzlich haben wir einen lauten Knall sowie Polizeisirenen gehört. Danach folgten weitere Schläge. Zuerst ist man geschockt und denkt an das Schlimmste. Später haben wir dann gesehen, dass die Geräusche von Rauchbomben verursacht worden sind.
Bei einer anderen Exkursion, relativ am Anfang unseres Austausches, hab ich einen gefährlich aussehenden Mann gesehen. Er hatte ein Brecheisen in der Hand und hat getestet, ob die Autos abgeschlossen sind. Und das, obwohl es mitten am Tag war und es unzählige Leute um ihn herum gab.
Und erst vor ein paar Tagen, nur ein paar Straßen von der Schule entfernt, sind Lioba und mir plötzlich zwei Männer entgegengerannt gekommen. Der eine ist dem anderen hinterhergelaufen und hat ihn als Räuber beschuldigt. Kurz vor uns gab es eine Tankstelle, bei welcher sie mehr oder weniger angehalten haben und der Mann Hilfe gesucht hat. Da die Männer sehr nahe bei uns waren, haben wir sofort die Straßenseite gewechselt und sind zügig weitergelaufen.
Wir waren zunächst einmal total geschockt und hatten nur noch ein Ziel: schnell weg von hier! Auch wenn einem immer wieder erzählt wird, dass es hier gefährlich ist, ist man auf eine solche Situation doch nicht vorbereitet. Wir hatten auch total Angst, was wohl passieren wird und ob jemand eine Waffe bei sich trägt. Glücklicherweise waren noch ein paar andere Menschen in der Nähe und es ist auch nichts weiter passiert, zumindest nicht solange wir in der Nähe waren.
Wenn einem so etwas passiert, dann wird einem erst wieder bewusst, wie gefährlich es hier doch sein kann! Obwohl einem immer wieder gesagt wird, dass man aufpassen muss, bekommt man meistens nichts davon mit. Solche Vorfälle sind auch eher selten. Trotzdem ist man danach wieder viel vorsichtiger unterwegs als davor und überlegt sich das ein oder andere besser zwei Mal.
Außerdem ist man total froh, dass es bei uns daheim anders zugeht!
Zum Glück ist uns sonst noch nichts passiert und das wird auch hoffentlich so bleiben!
~ Lara
Allein wenn man nur durch die Stadt fährt sieht man, dass Buenos Aires eine gefährliche Stadt sein muss. Vor jeder Tür befindet sich noch eine Stahltür, welche man separat aufsperren muss. Außerdem ist jede Tür mit mindestens zwei Schlössern ausgestattet und auch vor den Fenstern sind Gitter. Balkone in den untersten Stockwerken sind rundherum mit Gittern versehen und erinnern an einen großen Vogelkäfig. Wenn man ein Haus mit Garten besitzt, ist dieser meistens von einer Mauer umgeben. Auch Stacheldraht bekommt man hier häufig zu sehen. Reichere Familien besitzen zudem unzählige Überwachungskameras.
Oft fühlt man sich sehr beobachtet und etwas eingesperrt. Schließlich gleichen manche Häuser Gefängnissen. Einerseits ist man froh über den Schutz, aber auf der anderen Seite bekommt man auch Angst daduch. Diese ganze Sicherheit existiert schließlich nicht aus Spaß und wenn man überlegt, was hier passiert kann, wenn die Häuser nicht so abgesichert sind, wird man schon ziemlich eingeschüchtert.
Auch in der Schule bekommt man das alles mit. Es ist alles eingezäunt und abgesperrt. In einem kleinen Häuschen sitzt ein Security-Mann und sperrt jedes Mal die Tür auf, wenn jemand das Schulgelände betreten oder verlassen möchte. Selbst wenn man spät abends noch an der Schule vorbeikommt, sieht man noch jemanden in dieser kleinen Hütte sitzen. Natütlich sind auch hier einige Kameras. Außerdem gibt es Prezeptoren, die jede Stunde checken, ob alle Schüler in den Klassen sitzen. Dies machen sie allerdings weniger, weil sie schauen möchten, ob jemand nicht zum Unterricht erscheint. Der eigentliche Grund dafür ist, dass die Schule in einem etwas gefährlichen Viertel liegt, wo es hin und wieder Überfälle gibt, wodurch Schüler "verschwinden" bzw. verletzt werden könnten.
Erst vor ein paar Wochen gab es einen Vorfall, bei welchem Schülern die Handys abgenommen wurden. Und das war nicht das einzige Mal.
Aus diesem Grund sagen die Lehrer und Gasteltern immer, dass wir unsere Handy nicht auf der Straße und auch nicht in öffentlichen Verkehrsmittel benutzen sollen. Weil genau da suchen sich die Täter ihre Opfer aus. Uns wird immer gesagt, dass, falls einmal etwas passieren sollte, wir einfach alles, was sie wollen, hergeben sollen und danach so schnell wie möglich weglaufen und Hilfe suchen müssen. Denn die Täter haben meistens nur einen Plan A und sind oftmals noch unerfahren. Wenn man dann anfängt zu verhandeln, werden sie ungeduldig und unangenehm. Außerdem weiß man nie, ob sie Waffen bei sich tragen.
Auch durch Polizisten, die an vielen Straßenecken stehen, kann man sich leicht vorstellen, was hier teilweise los sein muss...
Es gibt relativ oft Demonstrationen, wodurch das Zentrum gesperrt werden muss. Sie können friedlich verlaufen, aber auch in Chaos enden. Als wir neulich mit dem Bus von einer Exkursion wieder mit zur schule gefahren sind, konnten wir nicht mehr weiterfahren weil es eine Demonstration gab. Plötzlich haben wir einen lauten Knall sowie Polizeisirenen gehört. Danach folgten weitere Schläge. Zuerst ist man geschockt und denkt an das Schlimmste. Später haben wir dann gesehen, dass die Geräusche von Rauchbomben verursacht worden sind.
Bei einer anderen Exkursion, relativ am Anfang unseres Austausches, hab ich einen gefährlich aussehenden Mann gesehen. Er hatte ein Brecheisen in der Hand und hat getestet, ob die Autos abgeschlossen sind. Und das, obwohl es mitten am Tag war und es unzählige Leute um ihn herum gab.
Und erst vor ein paar Tagen, nur ein paar Straßen von der Schule entfernt, sind Lioba und mir plötzlich zwei Männer entgegengerannt gekommen. Der eine ist dem anderen hinterhergelaufen und hat ihn als Räuber beschuldigt. Kurz vor uns gab es eine Tankstelle, bei welcher sie mehr oder weniger angehalten haben und der Mann Hilfe gesucht hat. Da die Männer sehr nahe bei uns waren, haben wir sofort die Straßenseite gewechselt und sind zügig weitergelaufen.
Wir waren zunächst einmal total geschockt und hatten nur noch ein Ziel: schnell weg von hier! Auch wenn einem immer wieder erzählt wird, dass es hier gefährlich ist, ist man auf eine solche Situation doch nicht vorbereitet. Wir hatten auch total Angst, was wohl passieren wird und ob jemand eine Waffe bei sich trägt. Glücklicherweise waren noch ein paar andere Menschen in der Nähe und es ist auch nichts weiter passiert, zumindest nicht solange wir in der Nähe waren.
Wenn einem so etwas passiert, dann wird einem erst wieder bewusst, wie gefährlich es hier doch sein kann! Obwohl einem immer wieder gesagt wird, dass man aufpassen muss, bekommt man meistens nichts davon mit. Solche Vorfälle sind auch eher selten. Trotzdem ist man danach wieder viel vorsichtiger unterwegs als davor und überlegt sich das ein oder andere besser zwei Mal.
Außerdem ist man total froh, dass es bei uns daheim anders zugeht!
Zum Glück ist uns sonst noch nichts passiert und das wird auch hoffentlich so bleiben!
~ Lara
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Freitag, 24. April 2015
Freiwilliges Praktikum
larilio, 23:45h
Nun ist Halbzeit! Die Hälfte unseres Aufenthaltes ist schon vorbei. Noch 42 Tage, bis wir wieder im Flugzeug auf dem Weg nach Hause sitzen. Irgendwie schon fast wieder schade...
Trotzdem genießen wir unsere Zeit momentan sehr und haben uns letzte Woche dazu entschlossen, ein Praktikum im Kindergarten zu machen. Das Praktikum ist freiwillig und wurde uns deutschen Austauschschülern von der Schule hier angeboten. Es geht 2 Wochen lang und die erste Woche haben wir nun hinter uns. Der Kindergarten gehört zur Pestalozzi-Schule dazu und ist deshalb auch ein deutsch-argentinischer Kindergarten, was bedeutet, dass mit den Kindern schon in jungen Jahren viel Deutsch gesprochen und auf Deutsch gespielt wird.
Es ist mal etwas anderes, als in die Schule zu gehen, trotzdem sind wir nach dieser Woche schon ziemlich erschöpft.
Am Montag haben wir unser Praktikum begonnen und machen es noch bis nächste Woche Freitag. Morgens um 8 Uhr beginnt unser Tag im Kindergarten und geht bis um 11:45 Uhr. Danach müssen wir noch die Schule besuchen.
Es hat uns bis jetzt sehr gut im Kindergarten gefallen, Lara und ich wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und wir beide sind jetzt in einer Gruppe von jeweils 21 4-jährigen Kindern, jedoch ist trotzdem die ganze Zeit eine Betreuerin anwesend.
Die Kindergärten hier kann man absolut nicht mit den Kindergärten in Deutschland vergleichen. Die Kinder werden angefangen bei den 2-jährigen Kindern in Gruppen eingeteilt und das geht bis zu den 5-jährigen Kindern. Jedes Kind hat nur Gleichaltrige in seiner Gruppe und spielt eigentlich auch nur mit gleichaltrigen Kindern. Während man bei uns in Deutschland anziehen darf, was man möchte, tragen die Kinder auch hier schon im Kindergarten Uniformen.
Unsere Aufgabe ist es, den Erziehern unter die Arme zu greifen und uns mit den Kindern zu beschäftigen, wir sollen aber Deutsch mit ihnen sprechen. Machen die Kinder etwas gut, sollen wir sie loben, genauso aber auf eventuelle Fehler hinweisen. Da wir aus Deutschland kommen, sind wir für die Kinder ein Highlight und haben fast schon kleine Fans.
Was mir sehr gut am Praktikum gefällt, ist, dass wir nicht ausgenutzt werden und nur Sachen erledigen müssen, die sonst keiner macht. Wir werden hier miteinbezogen und dürfen/sollen bei allem dabei sein. Mit den Beteuerinnen verstehen wir uns auch total gut und die Betreuerin der Gruppe, in der ich mich momentan befinde, spricht sogar ziemlich gutes Deutsch.
Ich kann so ein Praktikum im Ausland nur empfehlen, man lernt vieles dazu, was man vielleicht für die Zukunft brauchen kann, nicht aus beruflicher Sicht, sondern für's Leben.
Jeden Tag sind es neue Herausforderungen, die grösste ist allerdings das Verstehen der Kinder. Die meisten sprechen ihre Muttersprache selbst noch nicht perfekt und Lara und ich sind Ausländer, die die Sprache erst seit 3 Jahren in der Schule lernen. Wenn man es schafft, ein Kind zu verstehen, das das "R" noch nicht rollen kann und es deswegen als "L" ausspricht, die Finger im Mund hat, während es spricht und eventuell noch schüchtern ist und deswegen leise mit dir redet, dann kann man sehr stolz auf sich sein.
Es klappt auch von Tag zu Tag besser mit der Sprache. Wenn wir unser Praktikum um 11:45 Uhr abschliessen, dann besuchen wir danach immer noch einen Spanisch-Intensivkurs, der von 2 Deutschen gemacht wird. Beide sprechen das gewöhnliche Spanisch, das wir in Deutschland in der Schule lernen und nicht das Castellano, was Lara und ich mittlerweile sprechen. Es ist komisch, jetzt das andere Spanisch zu hören, weil es für uns extrem fremd geworden ist.
Uns persönlich gefällt Castellano 100 Mal besser als das normale Spanisch.
Im Großen und Ganzen bin ich total froh, dass wir die Möglichkeit, ein Praktikum zu machen, zur Verfügung gestellt bekommen haben und die Chance auch genutzt haben bzw. noch nutzen, denn es bringt einen enorm weiter, was die Sprache, das Verständnis und auch die eigene Reife betrifft. Man ist über 12000 km von zuhause entfernt, man muss eine andere Sprache sprechen mit Kindern, die diese Sprache selber noch nicht ganz beherrschen, man soll auf die Kinder aufpassen, obwohl man eigentlich total damit beschäftigt ist, sich um sich selber zu kümmern und zu schauen, dass alles gut geht. Es ist eine Situation, an die man sich gewöhnen muss, die aber auch total viel Spaß macht, wenn man sich mal eingelebt hat.
Heute werden Lara und ich zusammen shoppen gehen, da es hier immer kälter wird und wir dementsprechende Kleidung benötigen.
~Lioba
Trotzdem genießen wir unsere Zeit momentan sehr und haben uns letzte Woche dazu entschlossen, ein Praktikum im Kindergarten zu machen. Das Praktikum ist freiwillig und wurde uns deutschen Austauschschülern von der Schule hier angeboten. Es geht 2 Wochen lang und die erste Woche haben wir nun hinter uns. Der Kindergarten gehört zur Pestalozzi-Schule dazu und ist deshalb auch ein deutsch-argentinischer Kindergarten, was bedeutet, dass mit den Kindern schon in jungen Jahren viel Deutsch gesprochen und auf Deutsch gespielt wird.
Es ist mal etwas anderes, als in die Schule zu gehen, trotzdem sind wir nach dieser Woche schon ziemlich erschöpft.
Am Montag haben wir unser Praktikum begonnen und machen es noch bis nächste Woche Freitag. Morgens um 8 Uhr beginnt unser Tag im Kindergarten und geht bis um 11:45 Uhr. Danach müssen wir noch die Schule besuchen.
Es hat uns bis jetzt sehr gut im Kindergarten gefallen, Lara und ich wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und wir beide sind jetzt in einer Gruppe von jeweils 21 4-jährigen Kindern, jedoch ist trotzdem die ganze Zeit eine Betreuerin anwesend.
Die Kindergärten hier kann man absolut nicht mit den Kindergärten in Deutschland vergleichen. Die Kinder werden angefangen bei den 2-jährigen Kindern in Gruppen eingeteilt und das geht bis zu den 5-jährigen Kindern. Jedes Kind hat nur Gleichaltrige in seiner Gruppe und spielt eigentlich auch nur mit gleichaltrigen Kindern. Während man bei uns in Deutschland anziehen darf, was man möchte, tragen die Kinder auch hier schon im Kindergarten Uniformen.
Unsere Aufgabe ist es, den Erziehern unter die Arme zu greifen und uns mit den Kindern zu beschäftigen, wir sollen aber Deutsch mit ihnen sprechen. Machen die Kinder etwas gut, sollen wir sie loben, genauso aber auf eventuelle Fehler hinweisen. Da wir aus Deutschland kommen, sind wir für die Kinder ein Highlight und haben fast schon kleine Fans.
Was mir sehr gut am Praktikum gefällt, ist, dass wir nicht ausgenutzt werden und nur Sachen erledigen müssen, die sonst keiner macht. Wir werden hier miteinbezogen und dürfen/sollen bei allem dabei sein. Mit den Beteuerinnen verstehen wir uns auch total gut und die Betreuerin der Gruppe, in der ich mich momentan befinde, spricht sogar ziemlich gutes Deutsch.
Ich kann so ein Praktikum im Ausland nur empfehlen, man lernt vieles dazu, was man vielleicht für die Zukunft brauchen kann, nicht aus beruflicher Sicht, sondern für's Leben.
Jeden Tag sind es neue Herausforderungen, die grösste ist allerdings das Verstehen der Kinder. Die meisten sprechen ihre Muttersprache selbst noch nicht perfekt und Lara und ich sind Ausländer, die die Sprache erst seit 3 Jahren in der Schule lernen. Wenn man es schafft, ein Kind zu verstehen, das das "R" noch nicht rollen kann und es deswegen als "L" ausspricht, die Finger im Mund hat, während es spricht und eventuell noch schüchtern ist und deswegen leise mit dir redet, dann kann man sehr stolz auf sich sein.
Es klappt auch von Tag zu Tag besser mit der Sprache. Wenn wir unser Praktikum um 11:45 Uhr abschliessen, dann besuchen wir danach immer noch einen Spanisch-Intensivkurs, der von 2 Deutschen gemacht wird. Beide sprechen das gewöhnliche Spanisch, das wir in Deutschland in der Schule lernen und nicht das Castellano, was Lara und ich mittlerweile sprechen. Es ist komisch, jetzt das andere Spanisch zu hören, weil es für uns extrem fremd geworden ist.
Uns persönlich gefällt Castellano 100 Mal besser als das normale Spanisch.
Im Großen und Ganzen bin ich total froh, dass wir die Möglichkeit, ein Praktikum zu machen, zur Verfügung gestellt bekommen haben und die Chance auch genutzt haben bzw. noch nutzen, denn es bringt einen enorm weiter, was die Sprache, das Verständnis und auch die eigene Reife betrifft. Man ist über 12000 km von zuhause entfernt, man muss eine andere Sprache sprechen mit Kindern, die diese Sprache selber noch nicht ganz beherrschen, man soll auf die Kinder aufpassen, obwohl man eigentlich total damit beschäftigt ist, sich um sich selber zu kümmern und zu schauen, dass alles gut geht. Es ist eine Situation, an die man sich gewöhnen muss, die aber auch total viel Spaß macht, wenn man sich mal eingelebt hat.
Heute werden Lara und ich zusammen shoppen gehen, da es hier immer kälter wird und wir dementsprechende Kleidung benötigen.
~Lioba
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Mittwoch, 15. April 2015
larilio, 02:49h
Jeden Mittwoch machen wir einen von der Schule aus geplanten Ausflug, damit wir Buenos Aires kennenlernen. Ein ehemaliger Schüler der Pestalozzi Schule zeigt uns und anderen deutschen Gastschülern (inzwischen sind schon über 10 Deutsche hier) jede Woche ein Viertel oder eine Sehenswürdigkeit der Hauptstadt Argentiniens.
Vor zwei Wochen sind wir im innersten Zentrum gewesen.
Zuerst haben wir den Plaza San Matrín gesehen. Hier gibt es eine Statue eines Reiters, die zu Ehren von José de San Martín errichtet wurde.
Anschließend sind wir durch einige Shoppingstraßen zu einer der Hauptstaße Buenos Aires' gelaufen. Ihr Name, Avenida 9 de Julio, erinnert an den Tag der Unabhängigkeit Argentiniens. Mit einer Breite von ca. 140 Metern war sie lange die breiteste Straße der Welt, heute jedoch ist die breiteste Straße in Brasilien. In der Mitte der Straße, auf dem Plaza de la República, befindet sich der Obelisk von Buenos Aires. Es ist ein 67 Meter hohes Denkmal, welches anlässlich des 400-jährigen Stadtgründungsjubiläum gebaut wurde. Auch das Teatro Colón, das für seine Akkustik berühmt ist, befindet sich an der Avenida 9 de Julio.
Anschließend sind wir zum Plaza de Mayo gegangen. Hier ist das Casa Rosada (der Präsidentenpalast), der Cabildo (das kolonialzeitliche Rathaus), eine Kathedrale sowie andere Regierungsgebäude. Bekannt wurde dieser Platz durch die Madres (=Mütter) de Plaza de Mayo. Mütter und Großmütter haben hier während der Militärdiktatur (1976-1982) mit einem Schweigemarsch gegen das spurlose Verschwinden der Kinder demonstriert. Auf dem Plaza de Mayo gab und gibt es immer noch Demonstrationen, weswegen der Platz auch teilweise abgesperrt ist und von vielen Polizisten bewacht wird.
Danach haben wir noch Puerto Madero gesehen. Das ist der Hafen Buenos Aires'. Hier kann man die Frauenbrücke sehen. Es ist eine Fußgängerbrücke die über eines der vier Hafenbecken führt.
Nachdem wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires gesehen haben, sind wir noch in einen kleinen Park gegangen und haben Truco, ein typisch argentinisches Kartenspiel, gespielt.
Letzte Woche waren wir in dem Stadtviertel Belgrano, in welchem sich unsere Schule befindet. Auch hier gibt es einen Platz mit einem Cabildo und einer Kirche, jedoch wesentlich kleiner. Jede Stadt, die von den Spanischen Kolonien besetzt war, hatte so einen Platz und da Belgrano früher eine eigene kleine Stadt war, ist dieser Platz noch erhalten.
Danach haben wir die Chinatown Buenos Aires' besucht. Außerdem waren wir in einem Museum, welches Skulpturen aus Stein ausgestellt hat.
Heute haben wir das Stadtviertel Recoleta gesehen.
Hier gibt es einen riesigen Palast, in welchem sich ein großer Wasserspeicher befindet. Allerdings sieht das Gebäude eher wie ein Regierungsgebäude aus. Danach waren wir in einem ehemaligen Theater, in welchem sich heutzutage eine Buchhandlung bedindet.
In Recoleta gibt es auch einen riesigen Friedhof, auf welchem viele berühmte Leute der argentinischen Geschichte begraben sind. Den haben wir natürlich auch angeschaut. Dieser Friedhof ist allerdings kein gewöhnlicher Friedhof. Jeder Verstorbene hat wie ein kleines Häuschen aus Stein oder Beton, in welchem sich dann sein Sarg und Blumen... befindet. Meistens kann man durch ein Fenster hineinschauen. Auf der einen Seite ist es sehr interessant sich den Friedhof anzuschauen, weil kein Häuschen wie das andere aussieht und der gesamte Friedhof wie eine eigene kleine Stadt wirkt. Auf der anderen Seite hat man schon ein komisches Gefühl, wenn man Fotos von den Gräbern macht oder daran denkt, dass in den Särgen Leute befinden.
Später waren wir noch in einem Park und bei den Univesitäten.
~Lara
Vor zwei Wochen sind wir im innersten Zentrum gewesen.
Zuerst haben wir den Plaza San Matrín gesehen. Hier gibt es eine Statue eines Reiters, die zu Ehren von José de San Martín errichtet wurde.
Anschließend sind wir durch einige Shoppingstraßen zu einer der Hauptstaße Buenos Aires' gelaufen. Ihr Name, Avenida 9 de Julio, erinnert an den Tag der Unabhängigkeit Argentiniens. Mit einer Breite von ca. 140 Metern war sie lange die breiteste Straße der Welt, heute jedoch ist die breiteste Straße in Brasilien. In der Mitte der Straße, auf dem Plaza de la República, befindet sich der Obelisk von Buenos Aires. Es ist ein 67 Meter hohes Denkmal, welches anlässlich des 400-jährigen Stadtgründungsjubiläum gebaut wurde. Auch das Teatro Colón, das für seine Akkustik berühmt ist, befindet sich an der Avenida 9 de Julio.
Anschließend sind wir zum Plaza de Mayo gegangen. Hier ist das Casa Rosada (der Präsidentenpalast), der Cabildo (das kolonialzeitliche Rathaus), eine Kathedrale sowie andere Regierungsgebäude. Bekannt wurde dieser Platz durch die Madres (=Mütter) de Plaza de Mayo. Mütter und Großmütter haben hier während der Militärdiktatur (1976-1982) mit einem Schweigemarsch gegen das spurlose Verschwinden der Kinder demonstriert. Auf dem Plaza de Mayo gab und gibt es immer noch Demonstrationen, weswegen der Platz auch teilweise abgesperrt ist und von vielen Polizisten bewacht wird.
Danach haben wir noch Puerto Madero gesehen. Das ist der Hafen Buenos Aires'. Hier kann man die Frauenbrücke sehen. Es ist eine Fußgängerbrücke die über eines der vier Hafenbecken führt.
Nachdem wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires gesehen haben, sind wir noch in einen kleinen Park gegangen und haben Truco, ein typisch argentinisches Kartenspiel, gespielt.
Letzte Woche waren wir in dem Stadtviertel Belgrano, in welchem sich unsere Schule befindet. Auch hier gibt es einen Platz mit einem Cabildo und einer Kirche, jedoch wesentlich kleiner. Jede Stadt, die von den Spanischen Kolonien besetzt war, hatte so einen Platz und da Belgrano früher eine eigene kleine Stadt war, ist dieser Platz noch erhalten.
Danach haben wir die Chinatown Buenos Aires' besucht. Außerdem waren wir in einem Museum, welches Skulpturen aus Stein ausgestellt hat.
Heute haben wir das Stadtviertel Recoleta gesehen.
Hier gibt es einen riesigen Palast, in welchem sich ein großer Wasserspeicher befindet. Allerdings sieht das Gebäude eher wie ein Regierungsgebäude aus. Danach waren wir in einem ehemaligen Theater, in welchem sich heutzutage eine Buchhandlung bedindet.
In Recoleta gibt es auch einen riesigen Friedhof, auf welchem viele berühmte Leute der argentinischen Geschichte begraben sind. Den haben wir natürlich auch angeschaut. Dieser Friedhof ist allerdings kein gewöhnlicher Friedhof. Jeder Verstorbene hat wie ein kleines Häuschen aus Stein oder Beton, in welchem sich dann sein Sarg und Blumen... befindet. Meistens kann man durch ein Fenster hineinschauen. Auf der einen Seite ist es sehr interessant sich den Friedhof anzuschauen, weil kein Häuschen wie das andere aussieht und der gesamte Friedhof wie eine eigene kleine Stadt wirkt. Auf der anderen Seite hat man schon ein komisches Gefühl, wenn man Fotos von den Gräbern macht oder daran denkt, dass in den Särgen Leute befinden.
Später waren wir noch in einem Park und bei den Univesitäten.
~Lara
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