Donnerstag, 9. April 2015
Iguazú- Wasserfälle
Das Osterwochenende habe ich zusammen mit meiner Gastfamilie bei Puerto Iguazú in der Provinz Misiones verbracht. Diese Kleinstadt, die hauptsächlich aus Hotels besteht, ist nur wenige Kilometer von den Iguazú-Wasserfällen entfernt.
Die Wasserfälle sind eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Argentiniens. Wenn man nach Argentinien kommt, sollte man sie sich auf jeden Fall anschauen. Es lohnt sich wirklich!

Der Fluss Iguazú ist im Bereich der Wasserfälle die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien, daher kann man die Wasserfälle von Argentinien als auch von Brasilien aus besichtigen.
Die Wasserfälle befinden sich in einem Nationalpark und sind von einem Urwald umgeben. Man sieht unzählige schöne Schmetterlinge und Vögel, es gibt aber auch einige Tiere, die man lieber nicht in seiner Nähe hat, wie z.B. Stechmücken (und von diesen gibt es wegen der feuchten Umgebung leider sehr viele) oder größere Raubtiere.

Zuerst haben wir uns die Iguazú-Wasserfälle von Argentinien aus angesehen. Ich war total beeindruckt. Die U-förmige Schlucht, in welcher sich die Wasserfälle befinden, ist riesig. Die Iguazú-Wasserfälle sind nicht sonderlich hoch, dafür aber sehr breit. Unmengen an Wasser stürzen hier herunter. Da die Sonne gescheint hat, haben sich überall kleine Regenbögen gebildet.
Wir haben dort auch eine kleine Bootsfahrt gemacht, bei denen die Boote ziemlich direkt unter die Wasserfälle gefahren sind. Durch den ganzen Wasserstaub, der dort entsteht, hat man fast nichts mehr gesehen. Außerdem wurde man vom Kopf bis zu den Füßen nass. Zum Glück war es sehr warm.



Am nächsten Tag haben wir uns die Wasserfälle von Brasilien aus angeschaut. Zunächst mussten wir fast drei Stunden warten, bis wir über die Grenze fahren durften. Kurz danach konnten wir aber dann die Wasserfälle sehen. Von hier bekam man erstmals einen noch besseren Überblick, wie breit die Wasserfälle sind. Es gibt immer wieder kleine Inseln, die die Wasserfälle etwas unterteilen. Auch von dieser Seite sahen die Iguazú-Wasserfälle sehr faszinierend aus.
Glücklicherweise mussten wir beim Rückweg nicht mehr an der Grenze warten.

~Lara

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Mittwoch, 1. April 2015
Mein heutiger Post wird sich nicht um meine vergangenen Tage oder Ähnliches drehen, dieser Beitrag hat ein ernsteres Kernthema.

Ich bin jetzt schon mehrmals mit meiner Gastfamilie an Orte gefahren, die man nur über die Autobahn erreicht hat. Was ich neben der Autobahn gesehen habe, hat mich ziemlich beschäftigt und ich habe so etwas auch noch wirklich nie gesehen.
Ich spreche hier von Slums, auch Villas oder in Brasilien Favelas genannt.
Wenn man auf der Autobahn entlang fährt, kann man am Rand hinter Zäunen eine Reihe von Villas sehen. Bestehend aus Ruinen.
Es ist überhaupt kein schönes Gefühl, daran vorbeizufahren und zu sehen, dass in diesen Ruinen tatsächlich Menschen leben. Menschen, die täglich einen Kampf durchstehen müssen, nur um leben zu können.
Diese Ruinen oder auch Baracken bestehen aus Backsteinen und haben meist eine Form eines Würfels, wenn man das noch eine Form nennen kann...
Fenster und Türen gibt es zwar, aber nicht wie wir sie kennen. An diesen Stellen wurden einfach Löcher gelassen, um ins Haus zu kommen oder wenigstens rausschauen zu können. Aber von Glasfenstern oder richtigen Türen können diese Menschen nur träumen.
An vielen Baracken stehen Leitern, um die "Haustüren" zu erreichen, denn die meisten Baracken sind aufeinander gestapelt. Die Fläche ist nicht einmal so groß wie ein Viertel von einem Klassenzimmer in unserer Schule und darin soll eine mehrköpfige Familie leben.
Die Baracken haben so gut wie alle kein Dach, was bedeutet, dass alles durchnässt, wenn es hier regnet. Ebenso wird es hier auch kalt im Winter und da es keine richtigen Fenster und Türen gibt, wird das ganz schön kalt.
Wenn man aus der Stadt auf die Autobahn fährt, sieht man den großen Unterschied von dem Capital Federal zu den Villas, bzw. den Gebieten, in denen sich die Villas befinden.
Je weiter man in Richtung Autobahnauffahrt fährt, umso mehr Mängel sieht man in der Umgebung. Trotzdem vergisst man diese Kleinigkeiten sofort wieder, wenn man die Villas sieht.

Alles staubig und verdreckt, alles sieht ausgetrocknet und trostlos aus. Diese Slums sind fast schon kleine Städte, die ausserhalb der richtigen Stadt oder dem Zentrum platziert sind.

Ich bin mir sicher, dass dort ein solcher Wassermangel herrscht, dass wir uns das überhaupt nicht vorstellen können.
Wir Deutschen sind beim Thema Wasser total verwöhnt, für uns ist es normal, dass aus dem Wasserhahn unendlich Wasser kommt. Für diese Menschen steht am Tag vielleicht höchstens ein Liter Wasser zur Verfügung.
Eigentlich völlig absurd, weil man zu uns immer sagt, dass man mindestens 2 Liter am Tag trinken sollte. Diese Leute in den Slums haben nicht mal die Hälfte davon für Waschen, Trinken, Kochen etc.

Das Schlimmste für mich war aber daran vorbeizufahren, Menschen auf den Baracken herumklettern zu sehen, zu wissen, dass ich gleich einen schönen Tag haben werde und diese Menschen, die den Autos auf der Autobahn sehnsüchtig hinterher schauen, wieder überlegen müssen, wie sie den Tag meistern sollen und wie es weitergehen soll.

Was man da sieht, kann sich niemand vorstellen, der es selbst nicht gesehen hat.
Meine Gastfamilie erzählt mir immer, dass die Regierung in Argentinien versucht, das alles zu vertuschen.
Für mich total unverständlich und dumm, da es einfach so offensichtlich ist und es diese Villas im Überfluss hat. Wie kann man versuchen, so etwas zu vertuschen?!

Eine solche Armut hat es nicht nur in Buenos Aires, die hat es in ganz Argentinien, in ganz Lateinamerika, auf der ganzen Welt. Mit Sicherheit gibt es noch schlimmere Zustände als die, die ich hier gesehen habe, ich will mir das aber gar nicht vorstellen.

Meine Botschaft in diesem Post soll sein, dass man schätzen soll, was man hat. Wir haben alles im Überfluss und für uns ist das normal, wir wollen immer mehr, Konsum ist alles für uns. Aber niemand denkt an die, die es nicht haben und davon nur träumen können.

Nichts ist selbstverständlich, auch nicht, dass es uns so gut geht.

~Lioba

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Donnerstag, 26. März 2015
Jetzt sind wir schon seit fast zwei Wochen in Argentinien. Die Zeit ging sehr schnell vorbei und mittlerweile ist man das Leben hier gewöhnt. Den ganzen Tag in der Schule zu sitzen ist genauso normal wie, dass man erst gegen 22:00 zu Abend isst. Auch der argentinische Dialekt, Castellano, kommt einem bekannt vor und man beginnt, selbst so zu sprechen. Von Tag zu Tag versteht man die sehr schnell sprechenden Argentinierinnen und Argentinier besser.
Die Menschen hier sind alle sehr offen und freundlich. Sie reden mit dir als ob man sich schon seit Jahren kennt, und nicht erst seit 30 Minuten. Fast alle kommen einem sehr lebensfreudig vor. Sie lachen viel und reden sehr laut. Daher ist es im Unterricht auch deutlich unruhiger als in deutschen Schulen, obwohl die Klassen viel kleiner sind. Auch die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern ist für uns total ungewöhnlich. Die Lehrer werden mit Vornamen und Du angesprochen und das Verhältnis ist extrem freundschaftlich.

Über das verlängerte Wochenende war ich mit meiner Gastfamilie in Miramar, einer kleinen Stadt direkt am Meer. Auch wenn das Wetter nicht immer so gut war, konnte ich etwas baden. Ich habe dort mit meiner Gastfamilie ein sehr schönes Wochenende verbracht und sehr viel Spaß gehabt.

~Lara

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