Montag, 25. Mai 2015
Wir neigen uns immer mehr dem Ende zu. Wie schnell alles ging, am 13. März kamen wir hier in Buenos Aires an und jetzt rückt der 6. Juni immer näher.
Richtig komisch, wenn man versucht, zurückzudenken an den Anfang hier in Argentinien, da es mittlerweile eigentlich fast wie eine 2. Heimat für uns ist.
Wenn man mich fragen würde, was ich hier gelernt habe oder was sich für mich verändert hat und wie auch ich mich verändert habe, dann würde ich sagen, dass ich gelernt habe, zu schätzen, was ich habe. Zum Beispiel meine Familie oder den Wohlstand (dass es mir gut geht), aber auch Freunde.
Desweiteren, dass man nicht jedem vertrauen kann und soll. Nicht jeder, der nett ist, meint es gut mit dir.

Argentinien ist meiner Meinung nach ein wunderschönes Land, es hat seine Probleme, aber davon einmal abgesehen, lohnt es sich, hierher zu reisen.
Hier gibt es viel "Campo", d.h. Zonen, die nicht bewohnt sind und in denen es nur Landschaft und Felder gibt. Wenn man in der Provinz lebt, hat man es meist schwerer, da dort nicht so hohe Standards wie in der Stadt herrschen, trotzdem hat man ein ruhigeres Leben außerhalb der Großstädte.

In den Großstädten an sich lässt es sich meiner Meinung nach am besten leben, weil dort alles vorhanden ist. Dafür ist es auch deutlich teurer, in der Großstadt zu leben. Neben Buenos Aires hat es noch andere große Städte, wie z.B. Córdoba oder Mendoza, allerdings liegen diese schon etwas weiter weg, da zwischen allen Städten dieser große Campo liegt. Also kaum mit Deutschland zu vergleichen, wo alles ziemlich infrastrukturiert ist. Hier ist das fast nur in den Großstädten zu sehen.

Um nun mal zu einem anderen Thema zu kommen, heute ist ein National-Feiertag in Argentinien. Am 25. Mai 1810 erklärte sich Argentinien für unabhängig von der Spanischen Krone. Das Ganze wird auch Mai-Revolution genannt und im Zentrum von Buenos Aires wurde ein Platz danach benannt, der aber noch viel mehr Geschichten verbirgt, als die Erinnerung an die Mai-Revolution. Argentinien hatte eine schwierige Vergangenheit, musste sich ebenfalls mit einer Diktatur auseinandersetzen und anderen gravierenden Problemen, wie z.B. den Kindesentführungen.
Wer sich dazu genauer informieren möchte, kann sich gerne mal diese Seite anschauen:

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Argentinische_Milit%C3%A4rdiktatur_%281976%E2%80%931983%29

Durch den Feiertag haben wir nun ein langes Wochenende und erst morgen wieder Schule. Bei uns zuhause sind gerade Pfingstferien, wofür ihr von uns gerade etwas beneidet werdet.

~Lioba

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 13. Mai 2015
Öffentlich Verkehrsmittel
Das mit den öffentlichen Verkehrsmittel ist hier in Buenos Aires so eine Sache...
Es gibt hier sehr viele Busse, Züge, U-Bahnen und natürlich auch einige Taxis.

Die Züge sind sehr neu. Dadurch sind alle klimatisiert, und es ist sehr angenehm im Zug zu fahren. Außerdem sind sie auch sehr sauber. Je nachdem zu welcher Zeit man fährt, sind die Züge sehr voll oder auch relativ leer.

Die U-Bahnen sind dagegen recht alt und haben keine Klimaanlage, obwohl es vor allem im Sommer total stickig ist. Auch sind sie immer sehr voll und es is sehr selten, einen Sitzplatz zu bekommen. Dafür kommen sie aber in kürzeren Zeitabständen.
Allerdings sind wir keine Fans der U-Bahn. Bis jetzt sind wir drei Mal mit ihr gefahren, und zwei Mal davon hat sie angehalten. Das größte Probelm dabei ist, dass man nie weiß, wie lange es dauern wird, bis die U-Bahn wieder weiter fährt. Einmal war der Grund, dass jemand, weil es zu heiß war, umgekippt ist. Ein Krankenwagen musste zu dieser U-Bahn fahren, und dadurch wurde die gesamte Linie aufgehalten.

Am stärksten vertreten sind aber eindeutig die Busse. Überall sieht man sie, und es gibt so viele verschiedene Linien. Aber auch hier kann man Glück oder Pech haben. Das Problem ist, dass es keinen Zeitplan der Busse gibt, was aufgrund des vielen Verkehrs auch unmöglich erscheint. Allerdings kommt es nicht selten vor, dass man länger als 30 Minuten an der Bushaltestelle steht, und immer noch kein Bus gekommen ist. Wenn dann endlich einer kommt ist es gut möglich, dass er direkt weiterfährt, weil er schon voll ist, da so lange kein Bus gekommen ist und man wartet noch länger. Meistens kommen dann irgendwann ganz viele gleiche Busse mit ganz kurzem Zeitabstand.
Außerdem ist es schwierig alleine Bus zu fahren, wenn man sich nur wenig in Buenos Aires auskennt. Das liegt daran, dass, wenn es einen Stau oder eine Baustelle gibt, der Busfahrer einfach die Rute abändert, und man total aufgeschmissen ist, wo man sich gerade befindet. Aus diesem Grund möchte meine Gastfamilie mich auch nicht alleine Bus fahren lassen. Selbst Argentinier müssen oft nachfragen, wo man sich eigentlich gerade befindet.

Es gibt hier in den öffentlichen Verkehrsmitteln noch etwas, was man in Deutschland und Umgebung nicht kennt. Andauernd steigen Leute ein, die z.B. Socken, Handyzubehör, Schokolade... verkaufen möchten. Sie stellen sich hin und reden, um die Leute zu überzeugen. Viele davon tun dabei so, als ob sie blind oder verletzt sind. Sie haben oft einen Blindenstock oder Krücken dabei und hoffen so auf höheren Umsatz. Wenn man diese Menschen allerdings genau beobachtet, sieht man meistens irgendwann, dass sie gar nicht blind oder verletzt sind.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hier sehr billig. Wir haben noch nie mehr als 50 Cent gezahlt, obwohl wir teilweise weitere Strecken fahren. Selbst die Taxis, von welchen die Straßen hier vor allem nachts überfüllt sind, kosten nicht sonderlich viel.

Die öffentlichen Verlehrsmittel sind in Buenos Aires sehr gut ausgebaut, und man kommt mit ihnen eigentlich überall hin. Allerdings sollte man, wenn man einen wichtigen Termin hat, rechzeitig los gehen, oder lieber das eigene Auto bzw. ein Taxi nehmen.

~ Lara

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 6. Mai 2015
In den vergangenen Tagen ist nicht viel bei uns hier in Buenos Aires passiert. Seit Anfang dieser Woche gehen wir wieder in die Schule, da wir letzten Donnerstag unser Praktikum im Kindergarten abgeschlossen haben.

Morgen steht wieder eine Exkursion wie jeden Mittwoch an. Wohin wir gehen wissen wir allerdings noch nicht. Mittlerweile haben wir uns hier schon ein Umfeld gebildet, in dem wir uns eigentlich so gut wie immer aufhalten. Die anderen Deutschen sind inzwischen richtig gute Freunde geworden und wenn man etwas zusammen macht, ist es immer lustig.
Wie Lara schon in einem anderen Eintrag erwähnt hat, ist die Exkursion immer das Highlight der Woche und ohne diese Exkursion wäre unsere Woche in der Schule viel länger und anstrengender.
Letzten Mittwoch waren wir in einer Bar, um dort Tischtennis zu spielen und sind danach in ein Einkaufszentrum gegangen, um dort ins Kino zu gehen und evtl. auch zu shoppen. Etwas anderes konnten wir fast nicht machen, da es den ganzen Tag nur geregnet hat und kalt war.
Man merkt immer mehr, dass es hier Herbst wird, da es schon teilweise tagsüber weniger als 20 Grad hat. Wir, inklusive die anderen Deutschen, sind darauf fast nicht vorbereitet, da wir für extrem niedrige Temperaturen nicht wirklich ausgestattet sind. Das heisst also, dass unser Sommer hier vorbei ist. Deshalb freuen wir uns umso mehr auf den Sommer in Deutschland, wenn wir in 31 Tagen wieder in das Flugzeug steigen und zu unseren Liebsten zurückkehren.
Leider muss ich zugeben, dass ich im Moment gar nicht mehr zurück möchte, ich denke, für Lara gilt dasselbe.
Man erlebt hier von Tag zu Tag so Vieles, von dem man geprägt wird und was einen verändert. Diese ganzen Eindrücke, die von aussen auf einen wirken, lassen einen ganz anders denken und machen teils auch reifer.
Für mich ist das die gute Seite an einen Austausch, wobei für mich ein Austausch fast nur gute Seiten hat.
Wenn irgendwer Lust hat, einen Austausch oder Auslandsaufenthalt zu machen, Buenos Aires ist nur zu empfehlen!

~Lioba

... link (0 Kommentare)   ... comment