Dienstag, 9. Juni 2015
Jetzt sind wir nach 3 Monaten wieder in Deutschland gelandet...
Irgendwie schwer zu realisieren, dass nun alles vorbei ist. Am liebsten hätten wir unsere Zeit in Buenos Aires verlängert.
Der Abschied von unseren neugewonnenen Freunden ist uns mehr als schwer gefallen, Freitag war ein sehr trauriger Tag. Zum Schluss haben wir allen ein Medialuna gekauft und uns ein letztes Mal zusammengesetzt, um die übrigen Stunden miteinander zu genießen. Von unseren engsten Freunden haben wir zahlreiche Abschiedsbriefe erhalten, die uns im Flugzeug so manche Erinnerung hervorgerufen haben. Auch am Flughafen sind dann letztendlich Tränen geflossen, als wir unseren Gastfamilien Tschüss sagen mussten.
Zum Glück wissen wir, dass es kein Abschied für immer war und wir uns bald wieder sehen werden.
Die Zeit hier ging einfach viel zu schnell vorbei...
Trotzdem freuen wir uns nun, unsere Freunde und Familien wiederzusehen und von unseren Erfahrungen berichten zu können.
Der Austausch an sich hat uns im Endeffekt nur Gutes gebracht, wir sind reifer, erwachsener und selbstständiger geworden.
Wir werden es ziemlich vermissen, täglich Castellano sprechen zu können und wollen uns gar nicht mehr an das "normale" Spanisch gewöhnen.
Jetzt heißt es wieder lernen und Schule ist angesagt.

Unser Rückflug war leider nicht so angenehm wie unser Hinflug, da es mehrere Zwischenfälle gab.
Zuerst hat das Online Check-in nicht richtig funktioniert, wodurch Lioba ziemlich nervös wurde. Letztendlich hat alles geklappt, doch dann hatte Lioba plötzlich einen anderen Sitzplatz. Netter Weise hat ein Mann mit uns getauscht, sodass wir doch noch nebeneinander sitzen konnten.
Der nächste Zwischenfall passierte dann mitten in der Nacht, als die Sitzreihe vor uns plötzlich eine riesige, behaarte Spinne gesehen hatte, die dann erst einmal gefunden werden musste. Jeder musste aufstehen, ein Flugbegleiter musste mit der Taschenlampe kommen, da es sich anscheinend um keine normale harmlose Spinne handelte. Letztendlich wurde sie gefunden und getötet. So eine Spinne haben wir in der ganzen Zeit hier nicht gesehen!
Egal, ob Spinnenphobie oder nicht, so ein Tier will man lieber nicht in seiner Nähe haben.

ADIÓS ARGENTINA, HOLA ALEMANIA.

~Lara und Lioba

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 3. Juni 2015
Nun sind wir mitten in den Vorbereitungen für unseren Rückflug, aber nicht nur in Sachen Kofferpacken, auch mental bereiten wir uns auf unsere wieder sehr lange Reise in das für uns so weite Deutschland vor...
Wir werden schon traurig, wenn wir nur das Wort Deutschland erwähnen. Da wir hier einige Freunde gemacht haben, fällt es uns extrem schwer, diese zu verlassen.
Doch nicht nur die Freunde werden uns fehlen, das argentinische Essen wird auch ein Faktor sein, den wir uns zurückwünschen werden.
Hier in Argentinien haben wir in unseren 3 Monaten so viele leckere Sachen gegessen, dass wir mittlerweile unserer Meinung nach etwas zugenommen haben, es sich aber gelohnt hat. ^^

Eine der besten Spezialitäten hier war für mich das Asado. Das Asado ist ein typisch argentinisches Fleisch-Gericht, das mehrere Stunden auf dem Grill zubereitet wird und hauptsächlich aus mehreren Fleischarten besteht (Rindfleisch von versch. Stellen der Kuh, Chorizo, Patty (Burgerfleisch)). Man isst es meist zusammen mit der Familie, Gästen oder bei besonderen Anlässen.
Man muss dazu sagen, dass ich noch nie besseres Fleisch gegessen habe. Argentinisches Rindfleisch ist nur zu empfehlen!



Natürlich war das nicht das Einzige, was Lara und mir gefallen hat.
Wir haben uns ziemlich oft in der Mittagspause von Empanadas ernährt. Empanadas sind gefüllte Teigtaschen, mit der Größe von Maultaschen zu vergleichen, doch überhaupt nicht im Geschmack und der Konsistenz.
Es gibt unzählige Arten von Empanadas, die Sorten, die Lara und ich probiert haben, waren Hackfleisch, Hühnchen, Mais, Käse-Schinken und Gemüse.
Meine Lieblings-Empanadas waren die Empanadas de Carne (Hackfleisch). Wir haben sie sehr geliebt, weil sie einfach zum Mitnehmen und Essen waren, nicht viel gekostet haben, satt gemacht und auch noch gut geschmeckt haben.



Um nicht nur von Herzhaften zu reden, kommen wir zu süßen Spezialitäten.
Davon gäbe es zum einen die Alfajores. Alfajores gibt es immer und überall zu kaufen. Sie sind mit einer Art Mini-Kuchen zu vergleichen (runde Form) und haben innen Dulce de Leche. Außen sind sie mit Schokolade überzogen. Hier in Buenos Aires hat es in jedem Kiosk tausend Arten von Alfajores. Ich war anfangs nicht wirklich begeistert von Alfajores, bin ich auch jetzt noch nicht, aber eine Marke hat mir ziemlich gut geschmeckt.



Was ist aber Dulce de Leche?
Dulce de Leche ist eine Creme aus Milch und Karamell, wie die zwei Sachen schon denken lassen --> extrem süß. Mir persönlich ist Dulce de Leche zu süß, in großen Mengen kann man das kaum Essen, es gibt aber Leute, die das so mögen. Lara ist ziemlicher Fan von Eis aus Dulce de Leche, ich hingegen kann sie gerade noch in Alfajores tolerieren. :P



Eine weitere Sache, von der ich EXTREM begeistert bin und es auch ununterbrochen zu mir genommen habe, ist der Mate. Mate ist ein Heißgetränk, dass ziemlich typisch für Lateinamerika ist. Jedes Land hat aber andere Gebräuche und Rituale beim Trinken.
Mate ist allgemein eine Art Tee, den man aus einem ausgehöhlten Kürbis (Mate) mit einem Metallröhrchen (Bombilla) trinkt. Dieser Tee besteht aus Yerba und heißem Wasser.
Man trinkt es meist in einer Runde und gibt den Mate im Kreis herum. Für manche erscheint das vielleicht unhygienisch, ist aber total normal für die Argentinier. Selbst im Unterricht wird so etwas getrunken.
Es gibt Erzählungen, dass Mate die Haut schöner macht und gut für die Verdauung ist, die Argentinier glauben viel an so etwas und trinken andauernd Mate.



Da ich die ganze Zeit nur am Schwärmen bin, werde ich auch mal Essen nennen, dass mir hier überhaupt nicht oder nicht so sehr geschmeckt hat.
Lara und ich mögen keine argentinische Pizza. Unserer Meinung nach ist zu viel Käse und zu wenig Tomatensauce darauf und allgemein haben sie zu viel Fett und keinen Geschmack. Wir sind schon froh, wenn wir endlich wieder in Deutschland unsere italienischen/türkischen Pizzen essen dürfen.


All diese Sachen haben wir probiert und wollen sie auch irgendwie fortführen in Deutschland.
Ich hasse Abschiede, man muss sich von so vielen trennen, obwohl man nicht möchte.
Für uns sind es jetzt noch 3 Tage bis zu unserer Rückkehr, in 4 Tagen sehen wir schon unsere Familien wieder. ¡Qué raro!
Trotz allem freuen wir uns natürlich sehr auf unsere Heimat, Familien und Freunde.

~Lioba

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 1. Juni 2015
Inzwischen bleibt uns nicht einmal mehr eine Woche hier in Buenos Aires. Man denkt schon an das Wiedertreffen mit der Familie und den Freunden, kauft die letzten Geschenke ein und ist mit den Gedanken schon in Deutschland!
Die Zeit hier ist eindeutig zu schnell vorbeigegangen... Wir werden schon richtig traurig, wenn wir daran denken, uns von allem hier bald verabschieden zu müssen! Mittlerweile war einem alles so vertraut und wir haben viele neue Freunde gefunden, die man nicht verlassen möchte.
In den letzten Wochen sind auch schon zwei Deutsche heimgeflogen, wodurch uns noch stärker bewusst wurde, dass wir die nächsten sein werden, die im Flugzeug Richtung Deutschland sitzen.

In letzter Zeit sind auch sehr viele neue Austauschschüler gekommen, die über ihre Sommerferien da sein werden! Hier gibt es jetzt fast 30 Deutsche. Allerdings ist in den vier Klassen der Stufe unserer Austauschschüler zu wenig Platz, und eigentlich dürfen auch höchstens fünf Deutsche in eine Klasse...
Deswegen wird es ab morgen Projektwochen für die Deutschen geben. Es soll so funktionieren, dass wir in zwei Gruppen aufgeteilt, und dann im Zweiwochentakt entweder Unterricht oder Projektwoche haben werden. Was genau wir machen werden wissen wir noch nicht, aber es soll ein Filmprojekt geben. Werden wir morgen sehen...

Auch bei den Exkursionen ist es nicht mehr so einfach mit so vielen Deutschen. Eigentlich haben wir einen Führer, aber es kommen immer Praktikantinnen mit, weil wir so viele sind. Letzten Mittwoch sind wir nicht alle in die U-Bahn reingekommen, weil hier einfach die Türen zugehen, egal ob jemand darin steht oder nicht. Die erste Gruppe wusste nicht, bei welcher Station sie aussteigen sollten und so haben wir bei schlechtem Empfang und so gut wie keinem Internet versucht, ihnen die Haltestelle mitzuteilen. Letztendlich hat dann doch alles geklappt...

Durch die Exkursionen der letzten Wochen haben wir wieder viele Sehenswürdigkeiten, Stadtviertel und Plätze von Buenos Aires kennengelernt.

Wir waren schon zwei Mal in der sogenannten Reserva Ecológia. Das ist ein großer Naturpark direkt am Fluss Rio de la Plata. Wenn man allerdings nicht weiß, dass es ein Fluss ist, hat man das Gefühl am Meer zu sein, denn der Fluss ist so breit, dass man das andere Ufer nicht sieht. Der Fluss ist die Grenze zwischen Argentinien und Uruguay. Hier sieht man viele Vögle und seltene Pflanzen.
Einige Argentinier kommen hier her zum Joggen, Spazieren oder Rad fahren. Der einzige Nachteil sind die vielen Mosquitos, die hier leben.



Ein anderes Mal waren wir im Jardín Botánico, ein Park im Stadtviertel Palermo. Auch hier kann man viele seltene Pflanzen sehen. Allerdings ist dieser Park klein und direkt in der Stadt. Er ist auch nicht zum Joggen oder Spazieren ausgerichtet, sondern ausschließlich zum Besichtigen.
Anschließend waren wir noch im Parque Rosedal, ein wunderschöner Park mit unzähligen Rosen. In der Mitte des Parkes befindet sich ein See, auf welchem man Tretboot fahren kann.

Wir waren auch schon im Stadtviertel La Boca. Wenn man dieses Viertel mit einem Wort beschreiben müsste, dass wäre dieses Wort "bunt". Die Häuser sind in verschiedensten knalligen Farben gestrichen. Wirklich alles hier ist farbig.
Dieses Stadtviertel ist/war ein ärmeres Stadtviertel. Anfangs wurde es für Flüchtlinge gebaut. Heutzutage ist es für Touristen ausgerichtet. Überall sieht man Souvenirshops und Straßenverkäufer. Argentinier in Tangokleidung bieten Bilder an und auch in den Bars und Restaurants kann man Tangotänzer beobachten.
In diesem Stadtviertel befindet sich auch das Fußballstadion von der Mannschaft Boca. Hier gibt es zwei Fußballmannschaften, die ständig im Konkurrenzkampf sind, Boca und River. Das lässt sich auch bei den Fans bemerkbar machen. Es gibt wie eine Tradition, dass sich Riverfans im Bocastadion die Nase zuhalten und umgekehrt, um auszudrücken dass es dort stinkt.



Außerdem waren wir ein Tag in Tigre. Das ist ein großes Flussdelta mit vielen kleinen Inseln nördlich von Buenos Aires. Einige Argentinier haben hier ein Ferienhaus, in welchem sie an den Wochenenden leben. Unter der Woche war allerdings recht wenig los.
Wir sind mit einem Boot etwa eine halbe Stunde zu einer Insel gefahren. Hier haben wir das Ferienhaus von dem ehemaligen Präsidenten Sarmiento gesehen. Das über 100 Jahre alte Haus ist heutzutage ein Museum, wir konnten es jedoch nur von außen anschauen, da es noch geschlossen hatte. Auf der Insel, wo viele freie Hunde herumlaufen, sind wir spazieren gegangen und haben ein kleines Picknick gemacht.
Nachdem wir wieder mit dem Boot ans Festland gefahren sind, sind wir etwas durch die Stadt gelaufen. Hier soll es auch einen sehr schönen Früchtemarkt geben, leider hatten wir keine Zeit mehr dafür.

Letzten Mittwoch waren wir wieder einmal im Zentrum und haben den Obelisk, die Avenida 9 de Julio und den Plaza de Mayo mit seinen Gebäuden gesehen. Mittlerweile erzählt unser Führer nichts mehr über die Geschichte und die Gebäude... das ist inzwischen die Aufgabe der Deutschen, die schon lange hier in Buenos Aires sind.
Danach haben wir ein unterirdisches Museum besucht, welches die Geschichte Argentiniens zeigt.

~ Lara

... link (0 Kommentare)   ... comment